Noch einmal zur BUGA

Es folgt ein Beitrag der etwas anderen Art. Die Tochter der Wünschenden hat einen Beitrag zu dem Tag auf der Bundesgartenschau verfasst, den wir an dieser Stelle gerne teilen: 

Solange ich zurückdenken kann, stand meine Oma nach jedem Besuch im Dorf am Hoftor, um uns zum Abschied zu winken. Wir haben ihr mit der Warnblinkanlage zurückgewunken. Seit ich nicht mehr bei meinen Eltern wohne, stand meine Mutter zum Winken immer am Badfenster. Das hat sie trotz Krebs und Metastasen noch lange getan. Heute muss meine Mama ihre Kräfte einteilen. Darum winkt sie mir vom Sofa, wenn ich gehe.

Es gibt Dinge, die sind nicht normal. Wenn du aus fehlender Kraft nicht mehr kannst, wie du willst, einen Tag auf der BUGA zu verbringen, gehört dazu. Die beiden Ehrenamtlichen des ASB Jena e.V., Diana und Carsten, haben meine Mama aus der zweiten Etage nach unten getragen. Im Wünschewagen saß schon der Teddy und es hingen frische Blümchen in einer kleinen Vase. Liegend war die Fahrt nach Erfurt machbar. Den ganzen Besuch der BUGA konnte meine Mama auf der Liege bleiben. Die Ehrenamtlichen haben dabei so viel mehr getan, als die Liege zu schieben. Sie haben uns als Familie etwas ermöglicht, was für uns nicht mehr normal ist. Durch ihr Mitdenken, ihre Umsicht und Aufmerksamkeit. Es war ein Tag, von dem wir noch lange zehren werden und von dem viele kleine Erinnerungen bleiben. Am Imbiss schenkte die Verkäuferin meiner Mama eine Blume. Die Nilgans watschelte in der Ferne mit ihren Küken über den Rasen. So viele Fuchsien und Petunien. Einfach auf einer Wiese sein und Eis essen. Eine Floristin nahm sich sogar aus dem Arbeitsstress heraus, um eine kleine Kräuter-Riechprobe mit meiner Mama zu machen. Bis auf den Petersberg ist der Wünschewagen gefahren, um ihr den Ausblick zu ermöglichen. Spontan haben wir dann sogar noch Oma und Opa im Dorf besucht. Als der Wünschewagen wegfuhr, stand meine Oma wie immer winkend am Hoftor. Dieses Mal hat der Wünschewagen ihr mit dem Warnblinker zurückgewunken.

Dieser Tag war etwas ganz Besonderes. Trauer und Freude gingen dabei Seite an Seite. Was bleibt, ist Tiefe Dankbarkeit, dass es so etwas wie den Wünschewagen gibt. Dieser Dank gilt allen Wunscherfüllern, die den Wünschewagen ermöglichen: mit einer Spende, mit der eigenen Zeit und Kraft und als Familie, die Papa oder Mama als Ehrenamtliche entbehren! Danke!